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1. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 30

1842 - Zwickau : Zückler
30 Wie es aber zugeht, daß die Pflanzen wachsen und gedeihen, das ist uns ein eben so großes Rathsel, als das Wachsthum der Thiere und Menschen. Wel- cher Sterbliche kann die Wunder der Natur ergründen und begreifen? Monden lang schläft das kleine Sa- menkorn unter Schnee und Eis; Niemand pfleget sein; und doch keimt es zur bestimmten und rechten Zeit, und wächst kräftig aus der Erde empor, oft zum größ- ten Baume. Jedes Samenkorn bestehet aus einem mehlartigen Kern, der von einer festen Schale geschützt wird. An ihm bemerkt man, wenn man es genauer betrachtet, einen kleinen erhabenen Punkt; er ist das Herzchen und der wirkliche Keim der künftigen Pflanze. Kommt der Frühling mit seinen wärmeren Sonnen- strahlen: dann regt sich dieser Keim, gewinnt Leben, schwillt auf, zersprengt die ihn umgebende Schale, senkt seine Spitzen in den Erdboden und sucht sich selbst seine Nahrung. Aus dieser Spitze treibt er kleine Fa- sern hervor, die gar bald zur Wurzel werden. Wer lehrt dieß dem Keime? Mag man das Körnlein ver- kehrt oder gerade in oder auf die Erde legen, es wird sich doch zu seiner Zeit ganz von selbst so drehen und richten, wie es liegen muß, wenn es Wurzeln und seinen Halm oder Stamm treiben soll. Wer kann das begreifen? — Müssen wir nicht erkennen, daß sich Gottes Sorge auch auf daö kleinste Samenkorn er- streckt? — Und wie mannigfaltig sind diese Wurzeln bei allen den verschiedenen Pflanzen l Da giebt es einige, die mit festem Pfahle in gerader Richtung in die Erde bohren, um dem künftigen Stamm eines riesenhaften Baumes vor der Macht der Stürme Hal- tung zu verschaffen. Nichts widerstehet der Gewalt dieser Wurzel; Mauern und Felsen müssen vor ihnen weichen. Andere dehnen sich mit vielen Ästchen und feinen Fasern mehr in die Breite aus, ohne tief in die Erde zu dringen. Einige sind hohl und röhrenar- tig, andere schuppig, haarig, holzig, oder fleischig. Und wie verschiedenartig sind die Gewächse, die von diesen Wurzeln gehalten werden und aus den zarten Pflänzchen sich entwickeln! Einige werden zu Schwäm- men, die über Nacht an schattigen und feuchten Or- ten wachsen; zu Moosen an dürren Felsen und Steinen;

2. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 66

1842 - Zwickau : Zückler
66 Wässerige Erscheinungen. Jeder Körper dünstet aus, am meisten aber die Erde, die fortwährend eine Menge Wassertheil- chen (oder Feuchtigkeit) in die Luft sendet, wel- che unter mancherlei von einander verschiedenen Gestalten (oder wässerigen Lufterscheinungen) wie- der zur Erde fallen. Solche Erscheinungen sind: Nebel, Thau, Reif, Regen, Schnee, Ha- gel und Wasserhosen. 1) Der Nebel bestehet aus einer Menge wäs- seriger Dünste, welche in der untern Luft schwe- den und diese durch ihre Dichtigkeit etwas verfin- stern. Sie sind im Grunde nichts Anderes, als niedrig gehende Wolken; denn wandeln wir au/ hohen Bergen in Wolken: so ist es ebenso, als wenn wir uns auf der ebenen Erde im Nebel be- finden. Am haüfigsten sind die Nebel im Frühling, Spätsommer und Herbste, weil es zu diesen Jah- reszeiten des Nachts gewöhnlich kalt, am Tage aber warm ist. Die Sonne löset nämlich im Früh- linge viele Feüchtigkeiten in Dünste auf. ist diese aber untergegangen: so verdichtet die Kälte der Erde diese Dünste wiecjer und macht sie auf diese Weise sichtbar. Im Herbste dagegen ist’s umge- kehrt. Da ist die Erde warm und die Luft kalt. Die Erde dünstet desshalb auch nach Sonnenunter- gang stark aus. Da nun aber die viel kältere Luft diese Dünste verdichtet: so können sie wegen ih- rer grossem Schwere sich nicht höher erheben und bleiben dann ebenfalls als Nebel sichtbar. Zuwei- len führen die Nebel allerlei fremdartige Theilchen bei sich, welche einen unangenehmen Geruch ha- den und nicht selten der Gesundheit schädlich sind. Steigen dicke Nebel in die Luft: so fallen sie ge- wöhnlich sehr bald als Regen wieder herab; fallen sie aber zur Erde: so kann man mit ziemlicher Gewissheit heiteres Wetter erwarten. Eine andere wässerige Erscheinung ist 2) der Thau, der in Tropfen bestehet und sowohl am Morgen, als auch am Abende zu be-

3. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 82

1842 - Zwickau : Zückler
82 me auf der unermesslichen See hin und her geschleu- dert und ganz von ihrer Bahn verschlagen worden, oder hindert sie anhaltend trübes Weiter, sich auf ihrer Reise weder nach der Sonne, noch nach den Sternen, die ihnen eigentlich der beste Wegweiser sind, zu richten: so nehmen sie zum Compass ihre Zuflucht, der ihnen immer zeigt, wo Norden ist, und wohin sie ihre weitere Fahrt zu richten ha- den. — So hat der Mensch auch die geheimsten Kräfte der Natur zu seinem Vortheile benutzen gelernt, und wird deren gewiss nicht nur noch mehrere ent- decken, sondern auch durch seinen forschenden Verstand in der Anwendung und Benutzung dersel- den es immer weiter bringen. Nichts hat der gü- tige Vater im Himmel geschahen und eingerichtet, was wir nicht mittelbar oder unmittelbar gebrau» eben könnten; überall zeigt sich seine Güte, wir mögen betrachten, was wir wollen; überall An- den wir Gott und seine Liebe. Ja, wunderbar die Kraft sich regt, auch wo ich Nichts bemerke! Der Stein, der niemals sich bewegt, hat dennoch seine Stärke. Welchen Reichthum, welche Fülle hietet die Natur' uns dar! Welche Kraft in jeder Hülle wird rings um uns offenbar! Wie sich’s vielfach stets gestaltet, Stoff aus Stoffen sich entfaltet! Gott, wohin ich sinnvoll sehe, wirkst du mächtig, weise nur; überall zeigt deine Nähe mir dein Wunderwerk, Natur. Wie im Grossen, so im Kleinen, Gott, musst du mir gross erscheinen! Vom Menschen. 1) Aüßere Ansicht des Menschen. ^Hrmann war der ärmste, aber darum nicht der ver- achtttste Bauer seines Dorfes. In der Jugend Hatte ihn das Loos getroffen, Soldat zu werden. Das sah- en freilich damals seine Eltern und er selbst für §in großes Unglück an; allein nach Verlauf der ersten schweren Ubungswochen hatte er sich schon über seine

4. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 78

1842 - Zwickau : Zückler
78 scheinlich auch ein electrisches Licht, welche so oft am Abend hoch in der Luft dahin fahren und dann schnell verlöschen, zuweilen auch mit einem starken Knalle zerplatzen; endlich die Nordlichter, die man beson- ders im Herbst und Winter bet heiterem Himmel sieht. Sie bestehen gewöhnlich in einem gelben, auch hoch- rothen und in allen Farben deö Negenbogens spielen- den, hin und her flackernden feurigen Lichtscheine, der sich oft über den ganzen nördlichen Himmel hinzieht, ein knisterndes Geräusch verursacht und einen stechen- den electrischen Geruch verbreitet. Die beiden letzteren Eigenschaften dieser Erscheinung lassen und nicht ohne Grund vermuthen, daß sie ebenfalls eine Wirkung electrischer Materien seien. In den nördlichsten und südlichsten Gegenden unserer Erde, wo sie am haüfig- sten Vorkommen und die Stelle der Gewitter vertreten, sind sie den Bewohnern besonders deßhalb willkom- men, weil sie nicht wenig zur Erhellung ihrer langen Winternächte beitragen. Vom Lichte. Wo der Wärmestoff sich bis zur Gluth oder Flamme angehaüft hat, und wo die Electricität sicht- bar wird: da verwandelt sich die Finfterniß in Licht. Das meiste und hellste Licht aber verbreitet unsere Sonne und alle Fixsterne, von welchen wir mit Be- stimmtheit wissen, daß sie weder brennen, noch elec- trische Erscheinungen sind. Diejenigen Körper, die ihr eignes Licht haben und solches um sich verbreiten, nennen wir leuchtende, alle andere dunkle oder erleüchtete Körper. Das Licht selbst aber ist eine äußerst feine, leichte, elastische und von den leüchten- den Körpern nach allen Seiten hin in gerader Rich- tung ausstrahlende Materie, vermittelst welcher wir erst in den Stand gesetzt werden, die dunkeln Gegen- stände um uns her mit unfern Augen wahrzunehmen. Das Licht also ist nicht nur eine der größten Quel- len unseres Vergnügens, indem es und die herrliche Natur Gottes sehen und bewundern läßt und alle die verschiedenen, zum Theil so prachtvollen Farben er- zeügt, sondern auch für uns eben so nothwendig, wie /

5. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 79

1842 - Zwickau : Zückler
79 Feüer, Wasser und Lust; denn ohne dasselbe könnten wir sa die allermeiste unserer Arbeiten nicht verrich- ten. Gott hat das Licht nicht blos für Pflanzen und Thiere, sondern auch vorzüglich für uns, seine edel- sten Geschöpfe, geschaffen; darum wollen wir es be- nutzen und nicht die schöne Zeit, so lange es Heller Tag ist, mit Schlaf und Müssiggang hinbringen; und aber auch dagegen dankbar der Dunkelheit der Nacht bedienen zur Ruhe und Stärkung der Augen und des ganzen Körpers! Daß sich das Licht, wie schon oben bemerkt worden ist, in gerader Linie fortpflanzt, sehen wir am deütlichften, wenn durch eine kleine Öff- nung einiges Sonnenlicht in ein dunkles Zimmer dringt; auch sieht man keinen Körper mehr, wenn zwischen dem Lichte und unserem Auge sich ein dunkler Körper befindet. Es entstehet dann Finstern iß oder Schatten, und Beides ist Mangel an Lichtstrah- len. Diejenigen Körper, durch welche die Lichtstrah- len hindurchdringen, z. B. Glas, Wasser und manche Steine, nennt man durchsichtige, und diejenigen, welche sie zurückwerfen, undurchsich- tige Körper, diejenigen aber, die, wie das Papier, nur einen Theil des Lichtes durchlassen, heißen durch- scheinende Körper. Fällt das Licht auf einen dunklen Gegenstand, ohne in denselben einzudringen, und erleüchtet es dann, von diesem wieder zurückstrahlend, noch einen andern Kör- per: so nennt man dieß die Reflexion oder den Wied erschein des Lichtes. Auf diesem beruht es, daß z. B. eine uns gegenüberstehende, weiß angestri- chene Wand zur Erhellung unseres Zimmers nicht we- nig beiträgt. Wenn aber das Licht aus einem Kör- per, z. B. aus der Luft in einen anderen Körper, der dichter oder lockerer ist, als der vorige, z. B. ins dichtere Wasser in schiefer Richtung fällt: so verändern sich dadurch die Richtungen der Lichtstrahlen, und dann sagen wir: sie brechen sich. Darum sieht ein Stock, zur Hälfte ins reine Wasser gehalten, wie zerbrochen. Aus den Gesetzen der Lichtftrahlenbrechung, die wir hier übergehen müssen, lassen sich die verschiedenen Far- den und die Erscheinung des prächtigen Regenbo- gen ö mit seinen sieben Farben erklären, der dadurch

6. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 135

1842 - Zwickau : Zückler
135 hörten die Kinder, wie groß der Körper sei, den ihnen der Herr zum Wohnplatze angewiesen habe, und wie die Kunstfertigkeit der Menschen dessenungeachtet die Erde im Kleinen darzustellen versucht habe. Nach den früheren Belehrungen über die Gestalt derselben hielten sie eine Kugel für die passendste Abbildung. Der Leh- rer zeigte ihnen jedoch auch noch andere Abbildungen der Erde, die er Landkarten nannte. Sie sahen hier auf einem großen Bogen zwei Scheiben abgebil- det, auf denen einige Stellen mit bunten Farben be- zeichnet, andere aber weiß gelassen waren. Warum — fragten sie 7- sind hier zwei solche Scheiben dargestellt? Der Lehrer erklärte dieß auf folgende Weise: Von der Oberfläche eines kugelrunden Körpers kann man mit einem Blicke nur die eine Hälfte übersehen, die dann durch eine Kreislinie begränzt ist. Um nun die ganze Erde darzuftcllen, muß man natürlich zwei solcher Hälf- ten haben, welche aber bei der Zeichnung nicht, wie Halbkugeln, gewölbt dargestellt werden können, sondern breitgedrückt und eben, wie die Flächen einer Scheibe, erscheinen müssen. 2. Die runde Gestatt der Erde, fuhr der Lehrer fort, ist nun ganz der auf ihr nothwendigen Abwechslung von Licht und Schatten angemessen. Ihr wißt näm- lich, daß die Erde zu denjenigen Wcltkörpern gehört, welche nicht ihr eignes Licht haben, sondern dasselbe von der Sonne empfangen. Da nun die Erde als eine Kugel, wie ich eüch schon früher gezeigt habe, nicht auf einmal ganz erteüchtet werden kann: so läßt sich, wenn sie allmählich erleüchtet werden soll, ein doppel- ter Fall denken. Endweder dreht sich die Sonne (und, wie sie, alle übrigen Sterne) alle 24 Stunden um die Erde; dieß glaubten die Alten, und daher kommen die Ausdrücke des gemeinen Lebens: Die Sonne geht auf, steht hoch und niedrig, geht unter. Oder die Erde dreht sich alle 24 Stunden vor der stillstehenden Sonne um sich selbst. Diese letztere richtige Ansicht ist am vollständigsten zuerst von dem großen Sternkundigen Nie. Copernicus, dem Zeitgenossen Luther's, vorgetra- gen werden. Hierauf entgegnete ein Mädchen: Aber

7. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 137

1842 - Zwickau : Zückler
— 137 Indem nun die Erde sich zu drehen fortfährt, erreicht dieser Ort seinen höchsten Stand im Lichte, und die Strahlen der Sonne treffen ihn nunmehr senkrecht. Warum Letzteres in unsern Gegenden zu einer Zeit des Jahres mehr der Fall ist, als zur andern, sollt ihr bald hören. Allmählich jedoch weicht er im Lichtgcbiete wieder zurück, um sicy wieder dem Schattengebicte zu nähern; nun fallen die Sonnenstrahlen wieder schräg auf ihn, und es ist Abend für ihn geworden. Endlich verläßt er das Lichtgcbiet ganz und tritt ins Schatten- gebiet ein, indem die Sonnenstrahlen ihn gar nicht mehr treffen; dann ist es Nacht geworden. Dadurch entsteht also der Wechsel der Tageszeiten. — Diese Ge- legenheit benutzte zugleich der Lehrer, um den Kindern einige Punkte und Linien deütlich zu machen. Deß- halb fragte er sie, welche Gestalt jedesmal das Stück Land habe, welches sie im Freien übersehen könnten. Auf die Antwort, daß dasselbe wie ein Kreis gestaltet sei, fragte er weiter: Wodurch scheint dieser Kreis be- grenzt zu sein? Durch den Himmel, welcher sich wie ein Gewölbe auf die Erde herabsenkt.— In welchem Punkte des Kreises steht ihr dann? — Im Mittelpunkte. Daß nun dieß auf jedem Orte, wo'sie sich auch hin- stellen möchten, der Fall sein müsse, konnten sich die Kinder aus der Kugelgestalt der Erde sehr leicht erklä- ren. Diesen Kreis — sprach der Lehrer — nennt man den Gesichtskreis oder scheinbaren Horizont. Um sich nun in demselben überall zurecht zu finden, theilt man ihn in gewisse Himmelsgegenden, welche nach den Orten bestimmt werden, wo wir zu den ver- schiedenen Tageszeiten die Sonne am Himmel erblicken. Die Gegend, in welcher wir die Sonne des Mittags sehen, heißt der Süden; die demselben entgegenge- setzte, in welcher wir die Sonne niemals sehen können, heißt der Norden. Kehren wir uns mit dem Ge- sichte nach Süden und mit dem Rücken n-ach Norden: so liegen zwischen beiden links der Osten, wo wir die Sonne früh zuerst wahrnehmen, und rechts der Wes- ten, wo des Abends die Sonne vor uns verschwindet. In der Erdbeschreibung bezeichnet man die Himmels- gegenden gemeiniglich mit den Anfangsbuchstaben: O. S. W. N. Allein dieß reicht zu genauer Bestimmung

8. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 138

1842 - Zwickau : Zückler
138 . der Richtung, welche man nach einem Orte zu nehmen hat, häufig noch nicht aus. Man zerfällt deßhalb jede Himmelsgegend in zwei Hälften und spricht dann von Süd-Ost, Süd-West, Nord-West und Nord- Ost. — Die Kinder kannten nun 8 Himmelsgegenden und wußten auch auf die Frage, nach welcher Rich- tung sich die Erde um sich selbst bewege, die richtige Antwort zu geben, daß dieß von Westen nach Osten geschehe. Hierauf verwies der Lehrer auf die Figur 1., welche die eine Hälfte der Erde darstcllt, und fuhr .dann fort: Da man weiß, daß sich die Erde wie ein Rad um seine Achse dreht: so denkt man sich auch durch jene eine Linie, welche ihre Achse vorstellen soll. Sie geht natürlich von N. nach S. durch den Mittelpunkt der Erde und ist hier durch den Strich iv. 8. bezeich- net. Ihre beiden mit iv. und 8. bezeichneten Punkte nennt man die Drehpunkte oder Pole, an denen die Erde etwas eingedrückt ist. Der eine nach Norden ge-

9. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 139

1842 - Zwickau : Zückler
139 richtete R.-heißt der Nordpol, der entgegengesetzte und nach Süden gerichtete 8. heißt der Südpol. Ferner denkt man sich eine Linie, welche gleich weit von bei- den Polen absteht und folglich in der Milte der Erd- kugel ganz um dieselbe herumlaüft. Sie ist hier mit A. Q. bezeichnet und heißt Mittellinie, Gleicher, Äquator, auch die Linie schlechthin. Durch diesel- be zerfällt die Erde in zwei gleiche Hälften: in eine, von der Mitellinie nach dem Nordpole zu gelegene, nördliche, und in eine, nach dem Südpole zu gelegene, südliche Hälfte. Unsere Heimath liegt auf der nördli- chen Hälfte. Endlich wird es eüch aus der Bewegung der Erde klar geworden sein, daß, je weiter ein Orc von dem andern nach O. zu liegt, desto eher, je weiter nach W., desto später für ihn die Tageszeiten eintre- ten. Alle Orte nun, welche mit einander gleichweit nach O. liegen, welche also sämmtliche Tageszeiten, vorzüglich den Mittag, zu gleicher Zeit haben, denkt man sich, wie ihr auch auf unserm Bilde bemerken könnt, durch eine von N. nach S. gezogene Linie mit einander verbunden, welche deshalb der Mittags- kreiö (Meridian) dieses Ortes heißt. Man kann sich zwar solcher Mittagskreise unzählige denken; da aber die Mittellinie, welche, wie jede Kreislinie, in 360 Theile oder Grade zerfällt, von ihnen durchschnit- ten wird: so verzeichnet man dieselben so, daß über jeden Grad der Mittellinie ein Mictagskreis gezogen wird, und auf diese Weise 360 Mittagskreise entstehen. Den einen derselben nimmt man als den ersten an, und wählt dazu gewöhnlich denjenigen, unter welchem die kleine Insel Ferro an, der Westküste von Africa liegt. Durch ihn zerfällt die Erde in eine östliche und west- liche Halbkugel. Unser Lindenhain liegt auf der östli- chen Halbkugel etwa unter dem 30. dieser Mittags- kreise. ^ Wer nun um einen Mittagskreis oder um ei- nen Grad der Mittellinie weiter östlich wohnt, als wir, hat 4 Minuten eher, wer um ebensoviel weiter westlich wohntj hat 4 Minuten später, als wir, Mit- tag und die übrigen Tageszeiten. Um wieviel Grade mag wohl derjenige weitet östlich wohnen, als wir, der um eine ganze Stunde eher Mittag hat? — Wiewohl nun Licht und Schatten über die ganze Oberfläche der

10. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 140

1842 - Zwickau : Zückler
140 Erde nach völlig gleichem Maße vertheilt sind: so ist doch die Dauer der Tage und Nächte in den verschiede- nen Gegenden auch verschieden; den Grund davon will ich euch nächstens angcben. 3. Natürlich wünschten die Kinder darüber und über den Wechsel der Jahreszeiten weitere Aufklärung zu ha- den. Es war ihnen nicht unbekannt, daß der Grund dieser Erscheinungen in dem Umlaufe der Erde um die Sonne liege. Um ihnen dieß noch anschaulicher zu machen, ertheilte ihnen der Lehrer mit Hinweisung auf nebenstehende Figur Ii. folgenden Aufschluß: Ihr seht hier eine Abbildung von der -ahn der Erde um die Sonne; die vier auf der Bahn stehenden Kugeln zei- gen die Erde und deren Stellung gegen die Sonne in den vier Jahreszeiten an. In dem Mittelpunkte steht die Sonne. Die Bahn selbst, welche einen Umfang von 130 Millionen Meilen hat, ist nicht ganz kreis- förmig, sondern länglich rund. Indem nun die Erde, während sie sich um sich selbst dreht, diesen Weg um die Sonne macht, geht sie an einem Kreise von Ster- nen vorüber, welche in einer unermeßlichen Ferne von ihr im Welträume schweben. Diesen Sternenkreis nennt man, weil die einzelnen Sterne ihren Namen von le- bendigen Wesen erhalten haben, den Thierkreis. Die einzelnen Sterne führen folgende Namen und wer- den durch die daneben stehenden Zeichen angedeütet: Witz Widder, ** Stier, Zwillinge, -Oz Krebs, Löwe, 3£l Jungfrau, Wage, Lol Scorpion, Schütze, Ll Steinbock, Wassermann, 5g; Fische. ' Achtet nun zuerst darauf, daß die Achse der Erde stets gegen ihre Bahn etwas geneigt ist und diese Nei- gung fortwährend beibehält. Wäre dieß nicht der Fall: so müßten die Gegenden der Mittellinie auf der Erde stets sich senkrecht unter der Sonne drehen; es wäre dann immer die Hälfte der Erde von einem Pole bis
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